Der Koppelzaun
Aus rohen Pfählen - Pflock an Pflock,
verbunden nur durch Draht,
so nüchtern wie ein alter Stock -
so steh'n sie in der Tat.

Manch Herdentier, das schubbert sich
am rauen Stacheldraht,
verliert dabei - nicht zimperlich -
sein Haar, dass es noch hat.

Es hängt am Draht im Eiseswind,
vom Raureif dick bemalt -
und morgens, wenn die Sonne lind,
als Kunstwerk es erstrahlt.
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Gedicht der Woche - Kw 03 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender