Die Sonnenuhr

Ein Eisenstab - schon leicht berußt -
ragt traurig aus der Wand,
er hätte ach zu gern gewusst,
wie spät es ist im Land.

Im Halbkreis - etwas unter ihm,
steh'n Zahlen an der Wand,
sie zeigen sonst wie Stunden flieh'n
wie spät es ist im Land.

Man wartet ab - den Regentag,
man hat nicht in der Hand,
dass eine von den Zahlen sagt,
wie spät es ist im Land.

Ganz plötzlich wirft ein Sonnenstrahl
sein Licht auf diese Wand,
des Stabes Schatten nennt die Zahl,
so spät es ist im Land.

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Gedicht der Woche - Kw 14 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender