Der Siebenschläfer
Ein jeder, der ihn je erlebt,
der weiß, wovon er spricht,
so lange unsre Erde bebt,
entzückt sein Tun uns nicht.

Es hagelt in der Erntezeit,
es regnet im August,
wir tun uns langsam selber leid,
man schwimmt im eignen Frust.

Es wachsen uns fast Flossen,
die Kiemen schwellen an,
aus Flechten treiben Sprossen,
am Hut ist Moos schon dran.

Der Wetterdienst ihn leugnet,
es gäb' den Schläfer nicht,
doch dieser ihm bezeuget,
er tut stets seine Pflicht.

Es wussten schon die Alten,
wenn Siebenschläfer ist,
dann kann man sich dran halten
weil's wie aus Kübeln gießt.
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Gedicht der Woche - Kw 26 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender