Waldeslust
Ein Seufzer - tief aus meiner Brust,
er löst sich wie ein Stein,
der Grund ist nur die Waldeslust,
ich spür' sie - tief und rein.

Wann immer ich des Tages Last
kaum mehr ertragen kann,
dann wand're ich zur Seelen-Rast
hinaus zum grünen Tann.

Die Bäume sind mir wohlbekannt
aus meiner Jugendzeit,
sie sind das Schönste wohl im Land
zu jeder Jahreszeit.

Erhaben und als schönste Zier,
erfrischend und ganz still,
erfreuend mich als mein Plaisier,
so oft - ich es auch will.

Die Sonnenglut verliert sich hier
im tiefen Waldesgrund,
die Schattenwelt vermittelt mir
so manche kühle Stund.

Kein Menschenwerk, sei's noch so groß,
ist hierzu ein Pendant,
ich seh' den Wald als schönsten Schoß
und das - ein Leben lang.
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Gedicht der Woche - Kw 44 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender