Der Schmetterling
Er hat die Zeiten hinter sich,
so eingesperrt als Puppe,
und fand es auch recht fürchterlich
in dieser Raupen-Truppe.

Geschlüpft und endlich startbereit,
weit öffnend seine Flügel,
der erste Flug bringt ihn nicht weit,
es ist ein kleiner Hügel.

Millionen Blumen aller Art
erwartet nun sein Handeln,
sie breiten aus sich ganz apart,
versuchen ihn zu bandeln.

Er kommt sehr schnell auf den Geschmack
und testet jede Blüte,
bevor er sie total vernascht
und das - in aller Güte.

Den Sommer lang nur da zu sein,
die Blumen zu bestäuben,
da fällt uns kaum was Bessres ein,
um Sinne zu betäuben.

Die Blumenschar weiß immerhin,
dass Schmetterlinge wissen,
dass jeder Anflug ein Gewinn -
drum lassen sie sich küssen.

Jeder Falter hat zur Zier
ein herrlich Ornament
und dieses zeigt dann ihm und ihr,
ob's passend - oder fremd.

So schaukeln sie durchs Leben sich,
in Blütenduft gehüllt
und sonnen sich gelegentlich,
bevor man sich verkühlt.
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Gedicht der Woche - Kw 17 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender