Zwischen Wipfel & Wurzel
Letzte Nebelschwaden weben
lichtes Grau in jeden Baum,
und die kahlen Zweige leben
ihren blätterreichen Traum.

Feine Sonnenlichter streifen
durch ein dichtes Astgeflecht,
wo sie nach den Schatten greifen
und dem Baum ist es nur recht.

Dorn-bewehrte Brombeer-Ranken
winden sich am Stamm empor,
dessen Hilfe sie verdanken,
dass ihr Halt sich nicht verlor.

Unentwegtes sich formieren,
wachsen hin zum Sonnenlicht,
wo die Schatten sich verlieren,
wo man lebt in neuer Sicht.

Jeder Spross möcht' vorwärts gleiten,
denn zum Warten fehlt die Zeit,
und es lässt sich nicht bestreiten,
wer nichts tut - der kommt nicht weit.
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Gedicht der Woche - Kw 45 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender