Windstille
Wenn am See die Winde schweigen,
stellt sich uns ein Spiegel dar
und die Reflexionen zeigen
tiefe Stille - wunderbar.

Atemlos scheint uns die Weite,
weil kein Hauch den See bewegt,
jede Störung tritt beiseite,
bis ein erster Kreis sich regt.

Angetupft zum zarten Schwingen
wird des Wassers Spiegelbild
und so folgt ein Schwarm von Ringen,
den es nun zu regeln gilt.

Jeder Kreis verlässt die Mitte,
jeder Kreis wird langsam groß,
jeder Kreis formt seine Schritte,
jeder Kreis lässt langsam los.

Wie das Wasser - so das Leben,
alles strebt den Ufern zu,
doch zum Schluss wird sich ergeben,
auch das Wilde kommt zur Ruh.
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Gedicht der Woche - Kw 39 / 2009
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender