Schwindende Zeit
In Anbetracht der Lebenszeit,
die täglich etwas schwindet,
macht sich in uns die Frage breit,
wie man sich zeitlos bindet.

Die Bindung an das Erden-Los
ist zwar nicht reine Sahne,
doch besser - als bedeckt mit Moos
wie jeder alte Ahne.

So war man nun vom ersten Schrei
ein Leben lang auf Erden
und dachte oft ganz nebenbei,
es kann nur schöner werden.

Doch sitzt man nun im Zug der Zeit,
vor sich die Endstation
und fragt bei der Gelegenheit;
das Leben war der Lohn?

Der Lohn war schon ein Leben lang
das Gelbe von dem Ei,
drum ist mir auch zum Schluss nicht bang,
man war dann halt dabei.
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Gedicht der Woche - Kw 27 / 2012
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender