Der Weg
Ein Weg lädt weiterführend ein,
braucht man denn stets ein Ziel?
Er kann mal grad, mal schlängelnd sein,
er bietet trotzdem viel.

Der Weg als Ziel - das lob ich mir,
bewusst des Weges geh'n
und all die schönen Dinge hier
als liebenswert zu seh'n.

Der Koppelzaun, die Wegeswart,
die Wolken über ihm,
was alles doch des Sehens harrt,
verdanken wir nun ihm.

Ein Wegeskreuz aus schönem Holz,
die Katze dort im Gras,
der große Bauernhof so stolz,
es macht der Seele Spaß.

Die Lerche dort - die tiriliert,
das Blau am Himmelszelt,
ein Hügel, der uns inspiriert
zum Blick von oben - der gefällt.

Die Trauerweide nah dem Teich,
wo Tiere wiederkäuen,
der Fingerhut - so blütenreich,
so recht des Lebens freuen.

Da endet unser Weg zum Leid,
es heißt zurück nun geh'n,
wir kommen von der andern Seit',
um alles neu zu seh'n.
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 27 / 2014
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender