Die Biographie

Sie ist ganz toll beschrieben,
die Zeit, die nun verblich,
und was davon geblieben,
erzählt man - unterm Strich.

Man putzt heraus das Schöne,
man unterdrückt die Pein,
man hat die schönsten Töne,
man macht sich nicht sehr klein.

Man lässt auch manchmal schreiben,
man ist wohl selbst zu dumm,
es soll ja schließlich bleiben,
gut - formulierter Ruhm.

So schreibt besessen jeder Kicker
und jeder, der für groß sich hält,
und jedes Buch wird dicker,
weil er sich selbst gefällt.

Drum lasst mich heute hier erklären,
es gibt zum Thema ein Pendant,
da muss man wirklich nichts verklären,
weil hier das Wahre hat Bestand.

Es ist das eigne Buch - der Bücher,
in dem man sagt, was einst geschah,
ob nun Verrat - ob Leichentücher,
ob man den Tod - ob Luxus sah.

Man soll das Ganze nicht verschönen,
man soll der Pein das Wort verleih'n,
dann wird das Buch das Leben krönen,
wenn man zur Wahrheit nicht zu klein.
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Gedicht der Woche - Kw 19 / 2015
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender