Der Federkiel
Ob Gutenberg, ob Goethe,
ob Shakespeare oder Kant,
sie kamen arg in Nöte,
war kein Kiel zur Hand.

Der Erste sah die Sorgen,
ihm fiel die Druckkunst ein,
so war dann auch das Morgen
befreit von dieser Pein.

Doch in des Dichters Händen
lag noch für lange Zeit,
- man konnte es nicht wenden -
der Federkiel bereit.

In Schönheit - als Symbol,
so kennen ihn die Leute,
er tat der Menschheit wohl,
doch taugt er nicht für heute.

Der schönste Ehrenplatz
gilt ihm für alle Zeit,
er war ein großer Schatz,
- zum Schreiben stets bereit.

Hätt' man ihn nie erfunden,
so gäb's auch kein Gedicht,
das uns in schönen Stunden
das Leben macht - so licht!
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Gedicht der Woche - Kw 32 / 2005
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender