Der Friedhof
So lange ich wohl denken kann,
so lange mag ich ihn,
er zeigt, wie hier die Zeit verrann,
wie unsre Seelen flieh'n.

Als Ort der Ruhe - des Vergehn's,
als Mahnung an die Welt,
als Endstationen des Gescheh'ns,
das letzte Blatt - hier fällt.

Wo immer eine Kerze brennt,
wo immer Blumen steh'n,
wo immer man noch Namen nennt,
dort wird man Trauer sehn.

Verblieben ist vom Leben nur
der Name auf dem Stein,
es lief zwar ab - die Lebensuhr,
doch endet auch die Pein.

Den Lebenden bleibt nur der Trost,
dass ihre Uhr noch geht,
bevor dann auch ihr Grab vermoost
und hier ein andrer steht.
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Gedicht der Woche - Kw 47 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender