Der Raureif
Ein filigranes Reif-Gewand
legt sich auf Wald und Wiesen,
versetzt die Landschaft - unverwandt,
lässt Märchenwelten sprießen.

Macht Kleines groß und Wildes fein,
gibt Dingen schönste Formen,
will wohl der größte Künstler sein,
hält sich auch nie an Normen.

Man wandert durch den Märchenwald,
sieht Engel und auch Feen,
schaut ehrfurchtsvoll die Tannen an
im Lichterstrahlen dreh'n.

Die Sonne schaut dem Treiben zu,
entfacht dann ihre Kraft,
der Reif - so stolz - zerfließt im Nu,
er weicht der Wärme Macht.


Gedicht aus unserem Gedicht-Bildband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 50 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender