Blätterrausch
Wenn im Herbst die Blätter rauschen
und das Licht mit Schatten tauschen,
sich mit Farben übergießen,
lässt der Wind die Träume sprießen.

Jeder Zweig ist voll von Blättern,
Herbstlicht malt mit goldnen Lettern
Lichterspiel auf Borkengrund
bis zur kurzen Abendstund'.

Aus dem Raunen wird ein Sausen,
wenn nun Wind und Stürme brausen,
heftig zieht es an den Zweigen,
erste Blätter tanzen Reigen.

Ist der Blättertraum verflogen,
sind die Stürme fortgezogen,
werden bald die Nebel steigen
und der erste Reif sich zeigen.

Tiefes Blau hockt in den Schatten,
fort sind alle - die da hatten
jenes farbenfrohe Kleid
in des Herbstes schönster Zeit.

In der dunklen Äste Gabeln
kauern nun des Winters Fabeln,
bis der Frost auch sie erstarrt,
eh' es endlich Frühling ward.
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Gedicht der Woche - Kw 43 / 2008
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender