Der Bodden
Zwischen Land und Meer
kommt im Norden etwas her,
das im Süden unbekannt,
oben Bodden wird genannt.

Hier hat Zeus mit seiner Macht
vor dem Land nicht halt gemacht.
Hat zerrissen dieses Land.
Datum etwas unbekannt.

Er zerriss mit Sturmes Macht
eines Tages - in der Nacht
dieses wunderschöne Land,
das er mit dem Meer verband.

Dieses Werk ist gut gelungen,
Land und Bodden eng umschlungen,
zeigen nun in aller Pracht,
was das Land noch schöner macht.

Schilfbewachsen, flach und seicht,
bis zum Horizont es reicht,
waldumgeben - kiesig Strand,
Tierwelt hier auch Heimat fand.

Ob der Adler, ob der Stint,
alles hier vortrefflich find'.
Ob die Krabbe, ob der Hecht,
keiner lebt von ihnen schlecht.

Ist's mal windig dort am Meer,
zieht es auch den Menschen her,
hier am Schilfsaum ohne Wind,
er nun auch sein Plätzchen find'.

Krönung aber ganz zum Schluss
wär' ein Haus mit Boddengruß.
Sitzt man hier auf seiner Bank,
sagt man nur: "Oh Zeus, hab Dank!"
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 45 / 2012
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender