Stühle...
Ein Stuhl - der bleibt kein Original,
weil man ihn ständig ändert,
ihm selbst - ihm ist es schiet egal,
ob schmucklos - ob bebändert.

Er will auf eignen Füßen steh'n,
das gibt dem ganzen Sinn,
mit Hoffnung in die Zukunft seh'n
und immer mittendrin.

Er mag nicht, wenn ein Bein zu kurz,
die Lehne immer drückt,
sein Preis - der ist ihm völlig schnurz,
wenn er nur gut bestückt.

Er trug so manches Frauenbein
und wärmte manchen Po,
er nützte auch dem Stelldichein
und machte Pärchen froh.

Ein Stuhl - der kann des Adels Sitz
und auch ein Klappstuhl sein,
und manchmal schlägt sogar ein Blitz
im Donnerbalken ein.

Egal, wo du auch sitzen magst,
du hast doch gut geruht,
und wenn du mich am Ende fragst,
ein Stuhlgang tät mir gut.

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Gedicht der Woche - Kw 39 / 2015
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender