Das Wasserglas
Es ist fast nicht der Rede wert,
ein Wasserglas zu haben,
doch steigt im Nu sein Wert,
wenn's darum geht zu laben.

Fast königlich ist das Gefühl,
den großen Durst zu stillen,
man sitzt mit Dank auf dem Gestühl,
hat keinen andern Willen.

Und ist das Glas dann fast geleert,
dann stellt man rein sein Pflänzlein,
das man gepflückt - fast unversehrt -
und angesteckt am Ränzlein.

So erreicht man Gutes nur
an diesem heißen Tage,
man hat geteilt - mit der Natur
die köstlich frische Gabe.
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 40 / 2015
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender