Klimawandel
Der Klimawandel ward verlacht,
er passte nicht zum Handel,
der schuf ja Werte - Tag und Nacht
und brauchte keinen Wandel.

Der Schlot, der war das Synonym
für Fleiß und Wohlstand pur,
der Rauch und Ruß blieb anonym,
das spürte die Natur.

Wer Winde sät, der erntet Sturm,
der fällte ganze Wälder,
die fraß dann weg - ein kleiner Wurm,
ihn stoppten keine Gelder.

Der Wohlstand wuchs - das Chaos auch,
es füllte Autobahnen,
jetzt störte nur noch Baum und Strauch,
die folgten unsern Ahnen.

Das Todholz, das im Frühling trieb,
verschwand durch Regulierung,
nur monoton - war das, was blieb,
es passte zur Regierung.

Der Baum, der einst Allee-Bestand,
er wurde nun entfernt,
und weil man das zu grausam fand,
hieß das: Natur entkernt.

Man hat sich der Natur entfernt,
sie hieß nun nicht mehr Mutter,
so blieb, als unsre Welt entkernt,
nur Immobilien-Futter.

Der Großmarkt war das erste Ziel,
er passt auf alle Felder,
man protzte und versprach sehr viel,
dann gab es Fördergelder.

Versiegelt ward das schönste Land,
denn Schönheit heißt - nicht nutzen,
es änderte den Wasserstand,
der Mensch fing an zu stutzen.

Besinnung für das Erdenrund,
das wäre längst geboten,
statt Äpfel aus dem Süd-Burgund
fürs Kaufhaus der Lofoten.
zurück
Ender-Lyrik / Zeitgeist
weiter
Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50